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Die Geschichte vom Benjamins Haus

- Im Goldenen Zeitalter des Rigaer Bauwesens, in der Mitte des 19. Jahrhunderts, begannen sich hinter den Mauern der Befestigungen der mittelalterlichen Stadt die Territorien der neuen Bebauung, die wir heute schon Rigaer historisches Zentrum – den Ort des Weltkulturerbes nennen, schnell bilden.  Hier wurde 1876 das erbliche Familiengebäude der Großhändler PFAB errichtet. Es wurde im eklektischen Stil von den eingeladenen Berliner Architekten B.Beckmann /1832-1902/ und H.Ende /1829-1907/, die von der italienischen Renaissance in Florenz inspiriert waren, projektiert. Ein monumentales Steingebäude mit einer schönen Terrasse und ausgedehnten Parkanlage war für die damalige Zeit eine unikale, eindrucksvolle, gut übersichtliche in der ganzen Umgebung Einrichtung. Im nördlichen Lettland war jeder Sonnenstrahl goldenswert. Und die deutschen Architekten konnten die ausgezeichnete Lage des Grundstücks zur Anwendung bringen – sie lockten in Innenräume warme Sonnenstrahle und ließen sie mit herrlichen Stuckdekorationen und Ornamentstreifen an der Decke spielen, in Glasfenstern und Kronleuchtern schillern. Die Morgen- und Abendsonnenstrahlen heben die schönen architektonischen Linien des Gebäudes hervor, die Licht- und Schattenspiele beleben die Stuckdekorationen, Reliefe und Skulpturen. Aus Deutschland wurde auch der junge Bildhauer A.Folk /1851-1926/ eingeladen. Eben seine Kunst lässt die ersten Gebäudebesitzer nicht vergessen. Über dem Gewölbe der Haupttür liegen graziös zwei allegorische junge Mädchen, das eine hält in der Hand das Feuerattribut, neben dem zweiten – der Spinnrad mit Riedgras – die Grundlage des Reichtums der Pfaben. Auf dem Balkon sind zwei Schildträger – die Löwen – das Zeugnis des stolzen Adelbewusstseins. Die Westfälin in der Wandnische – eine Terrakottakopie der Antikfigur – ist die Hüterin des Familienherds. In den zwanzigen Jahren des 19. Jahrhunderts haben die Pfaben die profitable russische Markt verloren, ihre Mittel waren geschrumpft, das große repräsentative Haus hat sich auf die Gesundheit des Hausherren negativ ausgewirkt. Nach den 52 hier verlebten Jahren war die Familie gezwungen, die prächtige Villa zu verlassen.
 
1928
 
 In Lettland gab es nie ein gekröntes Königspaar, aber das ungekrönte Paar waren sicher Emilie und Anton Benjamins. Im Jahr 1928 haben sie das Schloß Pfab gekauft und haben damit das legendärste Blatt der Geschichte dieses Hauses aufgeschlagen. Sie, die einfachen Zeitungsreporter, waren sich der Kraft einer Kopeke des zaristischen Russlands bewusst. Im Jahr 1911 haben Benjamins das am meisten nachgefragte Tagesblatt „Jaunakas Zinas“ („Neueste Nachrichten“) mit einer Auflage von 90000 Exemplaren, ein Exemplar für 1 Kopeke, gegründet. So begannen sie ihren Weg zu Millionen. Im Jahr 1924 erschien auch die Familienzeitschrift „Atputa“ („Erholung“) mit einer Auflage von 60-80 Tausend Exemplaren. Diese Zeitschrift können wir noch heutzutage als hervorragend, interessant und inhaltlich unübertrefflich ansehen. Und so haben die Magnaten der Lettischen Presse in ihrem prächtigen Haus zweifellos den einflussreichsten Salon in Riga gebildet. Seine Prachttüren öffneten sich nur für die Auserwählten – Diplomaten, Minister, Abgeordneten, Berühmtheiten.
Die praktischen Diplomaten wussten, dass die Akkreditierung im Präsidentenpalast allein genügt nicht, man muß sie auch im Schloss von Benjamins erzielen, um die Gewogenheit der populärsten Zeitung für ihre Aufgaben zu sichern. Die Zeitungsredakteure könnten die Krisen des Ministerkabinetts schaffen, die neuen Minister wählen und einflussreiche Führungsämter zu verteilen. Der Landespräsident war unverheiratet, so gab es in unserem Land keine „Erste Lady“. Die freie Stelle hat Frau Benjamin sicher und ohne überflüssige Bescheidenheit besetzt. Die Annerkennung und Ehrenbezeigungen gefielen ihr, sie wollte in der Gesellschaft glänzen. In Riga gab es ein ungeschriebenes Gesetz, keine Legende, dass jeder neue Künstler, der Karriere machen will, sein erstes Konzert im Salon von Benjamins geben solle. Die Hausleute haben die Änderungen der Innenräume des im Neorenaissancestil gebauten Gebäudes eingeführt. Sie haben die prominenten lettischen Architekten, Glasfenstermaler und Maler der 30-ten Jahre des 20-ten Jahrhunderts eingeladen, die dem Gebäude die Züge ihrer Zeit verliehen. Sie haben auch den wertvollsten und schönsten Hausgegenstand angeschafft – den größten venezianischen Kronleuchter im ganzen Baltikum. Seidentapeten, das beste Klavier in Riga, Bildteppiche, Kristallglas, Silber, Rosen im Winter… alles sollte hier unübertrefflich sein.
 
1940
 
Das Haus von Benjamins wurde im Jahr 1940 volkseigen gemacht. Seit1945 begann ihre Tätigkeit hier die Gesellschaft der Schriftsteller, Komponisten und Künstler. Anfänglich waren die schöpferischen Gesellschaften von der stalinistischen Ideologie stark abhängig, aber darinnen bildete sich eine stille Opposition gegen die Regime. Ein schönes Zeugnis, wie die Phantasie und eine gute Idee sogar die Wand der stalinistischen Regime durchbrechen können, war der Schriftstellerkongreß 1965. Das Zentralkomitee hat einen seinen Zielen entsprechenden Gesellschaftsleiter in Aussicht genommen, der öffentlich aus der Reihe der Vorstandsmitglieder gewählt wird. Die Mehrheit der Opposition hat in den Vorstand keinen der von dem Komitee empfohlenen Kandidaten gewählt. Zum ersten Mal wurde die Führungsposition nicht von einem von der Komitee gewählten Vorstandsmitglied bekleidet, das war eine historische Sensation. Von kleinem Tropfen begann die Epoche der großen Kraft. Wenn ein freier Gedanke den anderen hervorbringt und sich zum Meer entwickelt. Im Jahr 1965 hat die Schriftstellergesellschaft eine neue Tradition geschafft – Poesietage. Es begann der Zug der Literatur ins Volk, der Einfluß der Kunst in der Gesellschaft hat den Höhepunkt erreicht, die schaffenden Menschen wurden beliebt und geehrt, die Bücher, gedruckt in hohen Auflagen, wurden gelesen. Gute dichterische Werke erreichten die Auflagen von 33 000 Exemplaren, die Prosa – 130 000 Exemplaren. Literarische Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen – die Menschen verlangten heiß die Wahrheit zu erblicken und zu hören. Im Jahr 1987 versammelten sich hier die Leiter der Volksfronten der baltischen Länder – Lettland, Litauen und Estland, es begann eine Gesangrevolution. Die Barrikadentage 1991 waren ein Sonderzeugnis der Liebe und des Glaubens des Volkes und der Kunstvereine. Ein Bauer hat ein geschlachtetes Schwein gebracht, es wurde auf der Terrasse zerlegt, die Schriftstellerinnen kochten die Suppe und boten sie den Verteidigern Lettlands. Den ganzen Tag und die ganze Nacht stand die Haustür für Rigaer Verteidiger offen. Das waren beispiellose Momente des Glücks mit den Tränen in den Augen sowohl für Männer, als auch für Frauen. Geschichte.
 
2006
 
Das Haus in der Krischjana Barona Strasse 12 schon als Hotel EUROPA ROYLE öffnete seine Türen 2006. Vorher wurden gründliche Bau- und Rekonstruktionsarbeiten durchgeführt, um aus der Villa mit der eigenartigen Geschichte und einzigartigen Innengestaltung ein funktionelles und bequemes 60-Zimmer-Hotel zu machen. Denn nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch seine sieben Räume wurden als Kulturdenkmal von Staatsbedeutung anerkannt. Deshalb wurde das Äußere des Gebäudes und die Gruppe von Repräsentationsräumen des Hauses Benjamins, wo eine Restaurant-Bar „Benjaminš“ eingerichtet wurde, ohne Änderung erhalten. Nach wie vor majestätische Räume im Stadtzentrum sind als Treffpunkt von den Staatspräsidenten, Botschaftern, Ministern, Abgeordneten beliebt. Die historische Nachfolgerschaft wird in der prächtigen Villa fortgesetzt. Es bildet sich eine aktive und attraktive weltliche Atmosphäre des Hauslebens. Korporative Veranstaltungen, Ligo-Veranstaltungen für Hotelgäste, Jazzkonzerte auf der Sommerterrasse, feierliche Hochzeiten, Geburtstagsfeier, Weihnachts-Kunstsalons. Die oft hörbare Phrase: „Ich bin hier zum ersten Mal“ ist wahr, weil bis letzt hielten sich im Haus nur die speziell eingeladenen Gäste auf, aber jetzt freut sich das Hotel EUROPA ROYLE auf jeden Besucher und bietet ihm die Möglichkeit, den im Haus schwebenden Hauch der Geschichte zu genießen und wünscht vom ganzen Herzen im schönen und historischen Gebäude wunderbar die Zeit zu verbringen.